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BOB: Der autonome Tunnelbohrroboter für die grabenlose Revolution

Autorenbild: Stern Technic GmbHStern Technic GmbH

Ein ausführlicher Blick auf den Prototypen von Stern Technic GmbH


Die Bau- und Infrastrukturbranche erlebt derzeit eine kleine Revolution: Grabenlose Verlegetechniken werden immer gefragter, um Erdarbeiten sowie Zeit und Kosten zu minimieren. Das Unternehmen Stern Technic GmbH hat mit seinem Prototypen BOB einen autonomen Tunnelbohrroboter entwickelt, der speziell für granulare Medien wie Sand oder leichte Böden konzipiert ist. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Funktionsweise, die Besonderheiten und die Zukunftsaussichten dieses innovativen Systems – basierend auf den Informationen aus dem präsentierten YouTube-Video.



1. Hintergrund: Warum grabenlose Technologien so wichtig sind


Traditionell erfordert das Verlegen von Leitungen oder Rohren umfangreiche Erdarbeiten und das Anlegen von Gräben. Dies führt nicht nur zu Verkehrsbehinderungen und aufwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen, sondern verursacht auch höhere Kosten und längere Bauzeiten.

Grabenlose Technologien versprechen hier einen klaren Vorteil: Sie ermöglichen die unterirdische Verlegung von Versorgungsleitungen, ohne große offene Gräben ausheben zu müssen. Das spart Platz, Zeit und Ressourcen – und genau in diesem Kontext hat Stern Technic GmbH seinen neuen Prototypen entwickelt.



2. Die Funktionsweise von BOB


BOB, der Tunnelbohrroboter, setzt auf ein patentiertes Antriebssystem:

• Vorn und hinten befinden sich Rechtsextruder, die gegeneinander arbeiten.

• In der Mitte sorgt ein Linksextruder für Stabilisierung und das Aufnehmen des Drehmoments.


Sobald die vorderen und hinteren Extruder angetrieben werden, entsteht ein Drehmoment, das vom mittleren Extruder abgefangen wird. Dadurch kann sich das gesamte System in das Erdreich bzw. in den Sand vorwärts bewegen. Diese gegenläufige Bewegung ist laut Video das Kernstück der patentierten Lösung von Stern Technic.


2.1 Vorteile der Extruder-Technologie

Effiziente Vorwärtsbewegung: Da das Material durch die Extruder spiralförmig nach außen verdrängt wird, bleibt der Querschnitt hinter dem Bohrkopf frei, ohne dass große Mengen Erdreich abtransportiert oder nachträglich abgestützt werden müssen.

Autonomer Betrieb: BOB ist für den autonomen Einsatz konzipiert. Ein kurzer Referenzlauf genügt, und der Roboter startet seine Bohrfahrt durch das granular aufgefüllte Material.

Flexibles System: Ob Akku- oder Kabelbetrieb – beide Varianten sind denkbar. So lässt sich BOB an unterschiedliche Einsatzorte und Anforderungen anpassen.



3. Praxisbeispiel aus dem Video: So bohrt sich BOB durch Sand


Im vorgestellten Video wird deutlich, wie einfach die Inbetriebnahme ist:

1. Stecker anschließen: Mit einem kleinen Anschluss wird die Stromversorgung sichergestellt.

2. Kurzreferenz: Der Roboter kalibriert sich, um die korrekte Ausrichtung und Lage zu bestimmen.

3. Bohrstart: Anschließend setzt sich BOB in Bewegung, schiebt das Material seitlich weg und gräbt sich zielgerichtet voran.


Selbst wenn sich kleine Steine oder festere Partikel im Sand befinden, kann BOB damit umgehen. Für gröberes Gestein ist der aktuelle Prototyp allerdings nicht ausgelegt, da er primär auf leichtes Erdreich ausgerichtet ist.



4. Gegenwart und Zukunft von BOB


Aktuell befindet sich der präsentierte Roboter noch in der Prototypenphase. Vieles ist sichtbar provisorisch gestaltet, da vorrangig die Grundfunktion und das Bohrkonzept getestet werden. Folgende Punkte sind für die Zukunft besonders spannend:

Weiterentwicklung und Verfeinerung: Das System soll robuster, kompakter und noch zuverlässiger werden. Stern Technic GmbH plant, BOB kontinuierlich zu optimieren und die Einsatzfähigkeit in verschiedenen Bodenarten zu erweitern.

Präsentation auf der Bauma: Laut Video will das Unternehmen seinen Prototypen auf der Bauma – einer der weltgrößten Messen für Baumaschinen – vorstellen. Dort könnte BOB weitere Investoren, Kooperationspartner oder Interessenten aus der Branche finden.

Skalierbarkeit: Denkbar sind verschiedene Größen und Leistungsklassen, um BOB für unterschiedliche Projektanforderungen zu rüsten – vom Verlegen kleiner Kabel bis hin zu größeren Versorgungsleitungen.



5. Fazit: Eine grabenlose Revolution mit Potenzial


Mit BOB zeigt die Stern Technic GmbH eindrucksvoll, wie Innovation und Praxisorientierung zusammenspielen können. Das patentierte Extrudersystem ermöglicht eine effiziente und autonome Bohrung in granulären Böden, was in der grabenlosen Bauweise ein wichtiger Meilenstein sein könnte. Zwar handelt es sich noch um einen Prototypen, doch die gezeigten Ergebnisse und die geplante Weiterentwicklung deuten darauf hin, dass BOB künftig eine ernstzunehmende Alternative zu etablierten Methoden sein könnte.


Ob beim Verlegen neuer Kabeltrassen, beim Ausbau von Glasfasernetzen oder bei anderweitigen unterirdischen Bauprojekten – BOB bietet das Potenzial, Einschränkungen durch offene Gräben und zeitintensive Erdarbeiten zu minimieren. Wir dürfen gespannt sein, welche Fortschritte das System in den kommenden Monaten und Jahren macht und wie es sich letztendlich in der Branche durchsetzen wird.



 
 
 

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